Luise Willer


Willer, Luise, Alt, * 28.12.1888 Seeshaupt am Starnberger See (Bayern), † 27.4.1970 München; ihre Stimme wurde durch den Chordirigenten der Münchner Hofoper Rasbach entdeckt und durch Maria Hepner in München ausgebildet. Seit 1906 gehörte sie als Choristin der Münchner Oper an. 1910 übertrug man ihr als erste Solo-Partie den Annius im »Titus« von Mozart. Bald galt die Künstlerin als eine der führenden Sängerinnen der Münchner Oper. Hier wirkte sie auch am 12.6.1917 in der Uraufführung von Hans Pfitzners »Palestrina« (im Prinzregenten-Theater) mit. Sie trat an der Münchner Oper am 28.3.1916 in der Uraufführung der Oper »Violanta« von Korngold, am 30.10.1920 in der von »Das Spielwerk« (einer Neufassung von »Das Spielwerk und die Prinzessin«) von Franz Schreker, 1927 in der von »Das Himmelskleid« von E. Wolf-Ferrari auf. Am 12.11.1931 sang sie in München in der Uraufführung von Hans Pfitzners »Das Herz« (gleichzeitige Uraufführung auch in Berlin). Sie gastierte in London (1926 und 1931 als Erda, Fricka, Waltraute und Brangäne) und Amsterdam, in Berlin und Dresden, in Stuttgart und Wien. Bei den Salzburger Festspielen sang sie 1930 die Klytämnestra in Glucks »Iphigenie in Aulis«, 1942-43 die Adelaide in »Arabella« von R. Strauss. 1930 trug sie dort in einem Konzert die »Kindertotenlieder« von Gustav Mahler vor. 1930 gab sie sehr erfolgreiche Wagner-Konzerte in Paris. 1936 ging die Künstlerin für eine Spielzeit an die Deutsche Oper Berlin, kam aber bereits 1937 wieder nach München zurück, wo sie bis 1947 als Mitglied der Staatsoper tätig war. Auch später gastierte sie noch an diesem Opernhaus. Weitere Gastspiele 1938 beim Maggio musicale Florenz, 1941 an der Wiener Staatsoper und 1938 mit dem Münchner Ensemble an der Mailänder Scala. Weitere Partien aus dem Repertoire für die Bühne: die Azucena im »Troubadour«, die Dalila in »Samson et Dalila« von Saint- Saëns, die Carmen, die Dorabella in »Così fan tutte« und die Magdalene in den »Meistersingern«. 1955 verabschiedete sie sich in München als Erda im »Siegfried« endgültig von der Bühne. Sie war als Pädagogin tätig und u.a. die Lehrerin von Ina Gerhein, Sieglinde Wagner und Hanna Ludwig. Zuletzt lebte sie in Icking bei München. - Umfangreiche, musikalisch vortrefflich geführte, dunkel glänzende Altstimme.

Wenige Schallplattenaufnahmen auf Polydor, HMV, Christschall und Odeon. Auf Vox-BASF in vollständiger Aufnahme des »Fliegenden Holländers« zu hören. Auf Historia Veröffentlichung einer Opernszene aus dem 1. Akt von Wagners »Tristan« mit Henny Trundt, Carl Hartmann und Jean Stern, auf Melodram Solistin in der Missa solemnis von Beethoven, auf Myto vollständige »Arabella«-Aufnahme aus Salzburg (1942), Preiser (»Von deutscher Seele« von H. Pfitzner, 1945).

 

 


GALLERY
as Brangäne München 1927
as Brangäne München 1927
as Brangäne with Ohms München 1927
as Brangäne with Ohms München 1927
as Brangäne with Ohms, Wolf and Nissen München 1927
as Brangäne with Rünger, Pölzer and Nissen München 1937 (Collection G&K)
as Waltraute München (Collection G&K)
as Waltraute
as Waltraute
as Ortrud (Collection G&K)
as Carmen (Collection G&K)
as Carmen (Collection G&K)
as Carmen (Collection G&K)
as Amneris München 1943
as Amneris München 1943
as Amneris
as Amneris
asDalila with H.H. Nissen München 1927
as Dorabella Wardrobe München 1930
in Oberon
as Annina
as Annina (Collection G&K)
as Donzel with Matzenauer and Schöber "Salome" München 1911
Portrait (Collection G&K)
Portrait München 1926
Portrait
Portrait
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