Basilides, Maria, * 11.11.1886 Jolsva, † 26.9.1946 Budapest; sie war an der Musikhochschule von Budapest Schülerin von József Sík. 1911 betrat sie an der Budapester Volksoper erstmals die Bühne; sie debütierte in der Oper »Quo vadis?« von Nouguès. 1911-15 übernahm sie an der Volksoper Budapest Partien wie die Carmen, die Mignon in der gleichnamigen Oper von A. Thomas, die Azucena im »Troubadour« und die Ulrica im »Maskenball« von Verdi. 1915 wurde sie an die Nationaloper von Budapest berufen, wo sie so beliebt war, daß man sie 1934 zum lebenslänglichen Mitglied dieses Hauses ernannte. Hier sang sie auch am 24.4.1932 in der Uraufführung von »Die Spinnstube« (»Székely fono«) von Zoltán Kodály. Während ihres Engagements an der Nationaloper Budapest hörte man sie in Verdi- und Wagner-Partien, als Orpheus von Gluck, als Klytämnestra in »Elektra« von R. Strauss, in Monteverdis »Orfeo« und in ungarischen Opern. Gastspiele trugen ihr namentlich an der Berliner Staatsoper, aber auch an den Staatsopern von Dresden und München, an der Oper von Prag und am Opernhaus von Antwerpen große Erfolge ein. Sie gastierte auch in Brüssel (1929), den Haag (1929) und in Bukarest, gab 1927-29 sehr erfolgreiche Konzerte in Berlin, 1930 in London. Einer ihrer letzten Bühnenauftritte war 1945 in Budapest als alte Gräfin in »Pique Dame« von Tschaikowsky. Sie galt als hervorragende Konzert- und Liedersängerin. 1937 sang sie in einem Domkonzert bei den Salzburger Festspielen. Auch als Oratoriensängerin hatte sie in Werken wie der Matthäuspassion von J.S. Bach, in Oratorien von Händel und im Mozart-Requiem ihre Erfolge. Sie war eine der ersten Sängerinnen, die sich für die von Bela Bartók und Zoltan Kodály wieder entdeckte ungarische Volksmusik einsetzten und nahm überhaupt großen Einfluß auf das gesamte Musikleben ihrer Zeit in Ungarn.
Lit: J.A. Molnár: »Basilides Mária« (Budapest, 1967).
Schallplatten der Marken HMV (Budapest, 1928-29 mit Béla Bartók am Klavier) und Parlophon sind von ihrer dunkel timbrierten Altstimme vorhanden. Auf Hungaroton wurden im Rahmen einer Gedenkausgabe für Béla Bartók weitere Aufnahmen der Künstlerin in dessen Werken publiziert.
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